ich werde beobachtet
ich wohne in einem mehrfamilienhaus. 11 namen stehen unten auf den klingeln. Auf den briefkästen merkwürdigerweise die selben. Ich wohne aber wohl allein in diesem haus. Ein geisterhaus. Bin ich früher noch ab und zu meinen beiden direkten nachbarn begegnet (vgl. beitrag: ekel-opa), habe ich seit über einem halben jahr keinen nachbarn mehr getroffen. Zwar kommen noch geräusche aus den wohnungen wie musik oder lautes husten, aber das ist bestimmt alles nur kulisse, kommt vom tonband oder so. Die einzigen, die ich ab und an im treppenhaus treffe, sind die vermieterin und ihr handlanger. Es gibt stets irgendetwas zu reparieren oder auszubessern, aber auch das ist bestimmt nur schein. Sie beobachten mich. Warten darauf, dass ich einen fehler mache. Dass passiert mir aber nur selten. Ich bleibe aufmerksam, lasse mir nicht anmerken, dass ich sie durchschaut habe. Meine vermieterin hat einen schlüssel zu meiner wohnung. Wenn ich tagsüber unterwegs bin, machen sie bestimmt abstriche von meiner zahnbürste, dem toilettendeckel und meinen benutzten gläsern. Sie lesen meine tagebuchaufzeichnungen, sie studieren mich. Wozu das ganze? Was macht mich so besonders? Ich weiß es nicht. Vielleicht handelt es sich ja um außerirdische, die auf so eine gelegenheit, zur heimlichen durchleuchtung und beschattung eines jungen, beinahe gutaussehen, stattlichen mannes in den besten jahren nur gewartet haben. Vielleicht steckt aber auch der verfassungsschutz oder das arbeitsamt dahinter. Als ich mit meinem einzigen vertrauten, also meinem hausarzt, darüber sprechen wollte – dieser unterliegt ja der ärztlichen schweigepflicht – meinte er, ich litte unter paranoia, also verfolgungswahn, und solle ein angstlösendes medikament dagegen nehmen. Ihn hatten sie also auch schon auf ihre seite gezogen. Wem konnte ich noch trauen? Meine freundin war doch bestimmt auch auf mich angesetzt. Wie ließe es sich sonst erklären, dass die beziehung derart harmonisch verlief? Aber auch ihr gegenüber verstelle ich mich. So einfach kriegt ihr mich nicht. Selbst meine orgasmen täusche ich ihr gegenüber nur vor.
Ich drehe den spiess einfach um und beobachte von nun an meine beobachter. Darüber führe ich tagebuch, welches ich stets bei mir trage. Mal gucken, wann sie einen fehler machen. Aber zu wem kann ich gehen, wenn ich genug beweise gesammelt habe? Zur polizei? Bestimmt nicht. Ich werde im internet mal nach unabhänigen leuten suchen, die 9/11 für eine inszenierung der amerikaner halten oder auch schon deren mondlandung als fälschung entlarvt haben. Es gibt gleichgesinnte. Wenn auch nur wenige. Jetzt klingelt es an der tür? Wer kann das sein, wenn nicht wieder sie? Der druck steigt, aber ich halte stand.
PS: bevor jetzt jemand auf die idee kommt, mir zu raten, ärtzliche hilfe in anspruch zu nehmen: der text ist nur ausgedacht und hat mich beim schreiben ordentlich belustigt. Ich werde leider nicht beobachtet oder überwacht (bzw. nicht mehr als andere auch); das interesse an meiner person ist (noch) gering.
Ich drehe den spiess einfach um und beobachte von nun an meine beobachter. Darüber führe ich tagebuch, welches ich stets bei mir trage. Mal gucken, wann sie einen fehler machen. Aber zu wem kann ich gehen, wenn ich genug beweise gesammelt habe? Zur polizei? Bestimmt nicht. Ich werde im internet mal nach unabhänigen leuten suchen, die 9/11 für eine inszenierung der amerikaner halten oder auch schon deren mondlandung als fälschung entlarvt haben. Es gibt gleichgesinnte. Wenn auch nur wenige. Jetzt klingelt es an der tür? Wer kann das sein, wenn nicht wieder sie? Der druck steigt, aber ich halte stand.
PS: bevor jetzt jemand auf die idee kommt, mir zu raten, ärtzliche hilfe in anspruch zu nehmen: der text ist nur ausgedacht und hat mich beim schreiben ordentlich belustigt. Ich werde leider nicht beobachtet oder überwacht (bzw. nicht mehr als andere auch); das interesse an meiner person ist (noch) gering.
bratapfel-süß-sauer - 1. Mär, 08:15