ich lese bild (und das ist gut so)
Ich lese bild, also die bildzeitung. Online, auf bild.de. so gut wie jeden morgen. Warum tue ich das? Und warum besitze ich auch noch die dreistigkeit, mich dazu zu bekennen, anstatt mich zu schämen und es zu verheimlichen?
Ein paar fakten vorweg (die ich überwiegend von wikipedia übernommen habe, wobei ich auf eine korrekte zitierweise pfeife; ein doktortitel kann mir nämlich nicht aberkannt werden):
Die Bildzeitung ist eine deutsche, überregionale Boulevardzeitung, die werktäglich erscheint (Tageszeitung). Die aktuelle Auflage beträgt 2.521.054 Exemplare (im 3. Quartal 1998 betrug die verkaufte Auflage täglich noch 4,709 Mio. Exemplare, seitdem kontinuierlicher rückgang). Die Form ihrer Berichterstattung ist Gegenstand zahlreicher öffentlicher Diskussionen und Kritik.
Bild erreicht etwa 17,9 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren, das sind etwa 11,63 Millionen Menschen.
43 Prozent der Bild-Leser haben einen Hauptschulabschluss mit Lehre, 35 Prozent die mittlere Reife und 4 Prozent die Hochschulreife. 7 Prozent der Leser sind Selbstständige, 34 Prozent sind Angestellte oder Beamte und 37 Prozent sind Facharbeiter. Die Zielgruppe ist demnach nicht die Schicht der Führungskräfte oder der Gebildeten und Intellektuellen, sondern die Schicht der Arbeits- und Konsumbevölkerung. Dadurch prägte sich jedoch auch das Klischee eines Bild-Lesers. Laut Springer-Verlag dauert es durchschnittlich 45 Minuten, eine Bild-Ausgabe zu lesen.
Auf den ersten Blick enthält die Bild-Zeitung leichte Unterhaltung, Klatsch- und Skandalberichte. Sie vermittelt dabei eine Weltsicht, die dramatisiert sowie auf Sensation fixiert dargestellt wird und im Rahmen wenig objektiver Berichterstattung von der Wirklichkeit abweicht (Fiktionalisierung). Gleichzeitig ist die Bild-Zeitung wegen ihrer als polemisch empfundenen Art, dem Hang zur Vereinfachung und ihrer Sensationslust häufig der Kritik ausgesetzt. Kritik am Blatt, die es seit den 1960er Jahren gibt, nahm die Bild-Zeitung bisher nicht zum Anlass, die Art ihrer Berichterstattung zu ändern. Die Bild-Zeitung ist mit einem beträchtlichen Negativ-Image behaftet.
Dem Chefredakteur der Zeitung, Kai Diekmann, scheint durchaus bewusst zu sein, dass seine Zeitung immer wieder „schändliche Verfehlungen“ begeht. Er unterhielt mit dem NDR-Medienmagazin Zapp einen regelmäßigen Briefwechsel, in dem er derartige „Sünden“ als Themen für die Sendung vorschlägt.
so weit, so gut; oder schlecht. Warum lese ich also bild-online?
Zum einen weil meiner meinung nach die bildzeitung genau auf die richtige art und weise auf news, neuigkeiten und angeblichen informationen eingeht wie es ihrer bedeutung entspricht. Mir gefällt es, wenn wichtigtuerische politiker ganz platt durch den kakao gezogen werden; wenn über stars und sternchen nur einige platte überschriften und ein paar sätze dünnes geschrieben wird.
Wer von fehlender objektivität und ehrlichkeit anfängt, über den kann ich nur lachen. Welche zeitung ist denn objektiv? Und vertritt keine eigenen interessen? Oder ist nicht auch meinungsmacher? Wahrheit und objektivität gibt es doch gar nicht. Und die zeitung die durch ihre maßlosen übertreibungen, ihre offensichtlichen lügen und oberflächlichkeiten genau dies offen legt, der gebührt eigentlich ein preis für besonders aufklärerischen, ja dauerhaft investigativen journalismus.
Außerdem finde ich die hetze gegen menschen, die bereit waren, der bildzeitung ein interview zu geben, ganz erbärmlich: „wie konntest du nur?“
Bild ist durch die offensichtliche parteinahme und hetze ehrlicher als die anderen sogenannten „seriösen“ zeitungen, die dies versteckt tun und deren redakteure sich nicht mal eingestehen wollen, dass auch sie meinungsmache betreiben und die fakten auch gefiltert wahrnehmen und wiedergeben. Objektive berichterstattung? Dass ich nicht lache.
Diese ganzen arschlöcher, die sich für integer und bessere menschen halten, eure selbstgerechtigkeit kotzt mich an.
Ich wäre jederzeit bereit, der bildzeitung ein interview zu geben.
Warum machen sich die gegner so wichtig und gehen überhaupt auf die bildzeitung ein? Auch schlechte presse ist aufmerksamkeit.
Was mich nicht interessiert oder ich ablehne, ignoriere ich. Dinge, die kein presseecho finden, sind ganz schnell wieder verschwunden (deshalb schreibe ich ja auch nicht über die bildzeitung und ihre kritiker).
Ferner fällt mir in diesem zusammenhang noch ein, dass ich mal in einer studenten-wg gewohnt habe, in welcher die beiden mädels (beide heute akademikerinnen, eine davon habilitiert gerade) klatsch- und tratsch-sendungen wie „exclusiv“, „prominent“ usw. liebten und genau wie meine studierte freundin keine herumliegende „intouch“ oder „gala“ einfach so liegen lassen konnten.
Sind wir doch mal diesbezüglich ehrlich: die meisten menschen, insbesondere frauen, lieben klatsch und tratsch; das hat auch nichts mit dem bildungsgrad zu tun und ich finde es auch nicht schlimm. Schlimm finde ich, die oben erwähnte verlogenheit.
Um noch ein paar leute persönlich anzusprechen:
Max goldt: „Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“
liebes mäxchen, der du dich gern über andere lustig machst, solltest mal überlegen, ob du nicht im glashaus sitzt.
Liebe fr. holofernes,
es hätte ihnen besser gestanden, sie hätten auf die bild-werbeanfrage gar nicht reagiert anstatt dies ihrerseits wieder zu nutzen und danach durch alle möglichen talkshows zu tingeln und anderen „seriösen“ zeitungen diesbezüglich interviews zu geben. Hat sich bestimmt ausgezahlt, da es ja um ihre band auch ruhiger geworden ist.
Und zu guter letzt:
Eine allgemein bekannte deutsche autorin, deren feuchtgebiet sich wohl eher unter ihrer schädelplatte befindet, wird mit einem pipi-kacka-bumsmösen-buch reich, das die niedersten instinkte der leser anspricht, mokiert sich aber über die bildzeitung. Erbärmlich. Dass sie solche bücher schreibt, finde ich völlig ok, aber dann bitte auch so tolerant sein, dass andere auch ihren unsinn, klatsch und tratsch schreiben dürfen.
Abschließend:
Auch mir ist es nicht gelungen, dieses thema zu ignorieren. Stattdessen habe ich hier leute persönlich angegriffen und meinungsmache betrieben. Ich bin kein bisschen besser als ihr. Aber ich stehe wenigstens dazu. Und lese gar noch die bildzeitung.
Ein paar fakten vorweg (die ich überwiegend von wikipedia übernommen habe, wobei ich auf eine korrekte zitierweise pfeife; ein doktortitel kann mir nämlich nicht aberkannt werden):
Die Bildzeitung ist eine deutsche, überregionale Boulevardzeitung, die werktäglich erscheint (Tageszeitung). Die aktuelle Auflage beträgt 2.521.054 Exemplare (im 3. Quartal 1998 betrug die verkaufte Auflage täglich noch 4,709 Mio. Exemplare, seitdem kontinuierlicher rückgang). Die Form ihrer Berichterstattung ist Gegenstand zahlreicher öffentlicher Diskussionen und Kritik.
Bild erreicht etwa 17,9 Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung ab 14 Jahren, das sind etwa 11,63 Millionen Menschen.
43 Prozent der Bild-Leser haben einen Hauptschulabschluss mit Lehre, 35 Prozent die mittlere Reife und 4 Prozent die Hochschulreife. 7 Prozent der Leser sind Selbstständige, 34 Prozent sind Angestellte oder Beamte und 37 Prozent sind Facharbeiter. Die Zielgruppe ist demnach nicht die Schicht der Führungskräfte oder der Gebildeten und Intellektuellen, sondern die Schicht der Arbeits- und Konsumbevölkerung. Dadurch prägte sich jedoch auch das Klischee eines Bild-Lesers. Laut Springer-Verlag dauert es durchschnittlich 45 Minuten, eine Bild-Ausgabe zu lesen.
Auf den ersten Blick enthält die Bild-Zeitung leichte Unterhaltung, Klatsch- und Skandalberichte. Sie vermittelt dabei eine Weltsicht, die dramatisiert sowie auf Sensation fixiert dargestellt wird und im Rahmen wenig objektiver Berichterstattung von der Wirklichkeit abweicht (Fiktionalisierung). Gleichzeitig ist die Bild-Zeitung wegen ihrer als polemisch empfundenen Art, dem Hang zur Vereinfachung und ihrer Sensationslust häufig der Kritik ausgesetzt. Kritik am Blatt, die es seit den 1960er Jahren gibt, nahm die Bild-Zeitung bisher nicht zum Anlass, die Art ihrer Berichterstattung zu ändern. Die Bild-Zeitung ist mit einem beträchtlichen Negativ-Image behaftet.
Dem Chefredakteur der Zeitung, Kai Diekmann, scheint durchaus bewusst zu sein, dass seine Zeitung immer wieder „schändliche Verfehlungen“ begeht. Er unterhielt mit dem NDR-Medienmagazin Zapp einen regelmäßigen Briefwechsel, in dem er derartige „Sünden“ als Themen für die Sendung vorschlägt.
so weit, so gut; oder schlecht. Warum lese ich also bild-online?
Zum einen weil meiner meinung nach die bildzeitung genau auf die richtige art und weise auf news, neuigkeiten und angeblichen informationen eingeht wie es ihrer bedeutung entspricht. Mir gefällt es, wenn wichtigtuerische politiker ganz platt durch den kakao gezogen werden; wenn über stars und sternchen nur einige platte überschriften und ein paar sätze dünnes geschrieben wird.
Wer von fehlender objektivität und ehrlichkeit anfängt, über den kann ich nur lachen. Welche zeitung ist denn objektiv? Und vertritt keine eigenen interessen? Oder ist nicht auch meinungsmacher? Wahrheit und objektivität gibt es doch gar nicht. Und die zeitung die durch ihre maßlosen übertreibungen, ihre offensichtlichen lügen und oberflächlichkeiten genau dies offen legt, der gebührt eigentlich ein preis für besonders aufklärerischen, ja dauerhaft investigativen journalismus.
Außerdem finde ich die hetze gegen menschen, die bereit waren, der bildzeitung ein interview zu geben, ganz erbärmlich: „wie konntest du nur?“
Bild ist durch die offensichtliche parteinahme und hetze ehrlicher als die anderen sogenannten „seriösen“ zeitungen, die dies versteckt tun und deren redakteure sich nicht mal eingestehen wollen, dass auch sie meinungsmache betreiben und die fakten auch gefiltert wahrnehmen und wiedergeben. Objektive berichterstattung? Dass ich nicht lache.
Diese ganzen arschlöcher, die sich für integer und bessere menschen halten, eure selbstgerechtigkeit kotzt mich an.
Ich wäre jederzeit bereit, der bildzeitung ein interview zu geben.
Warum machen sich die gegner so wichtig und gehen überhaupt auf die bildzeitung ein? Auch schlechte presse ist aufmerksamkeit.
Was mich nicht interessiert oder ich ablehne, ignoriere ich. Dinge, die kein presseecho finden, sind ganz schnell wieder verschwunden (deshalb schreibe ich ja auch nicht über die bildzeitung und ihre kritiker).
Ferner fällt mir in diesem zusammenhang noch ein, dass ich mal in einer studenten-wg gewohnt habe, in welcher die beiden mädels (beide heute akademikerinnen, eine davon habilitiert gerade) klatsch- und tratsch-sendungen wie „exclusiv“, „prominent“ usw. liebten und genau wie meine studierte freundin keine herumliegende „intouch“ oder „gala“ einfach so liegen lassen konnten.
Sind wir doch mal diesbezüglich ehrlich: die meisten menschen, insbesondere frauen, lieben klatsch und tratsch; das hat auch nichts mit dem bildungsgrad zu tun und ich finde es auch nicht schlimm. Schlimm finde ich, die oben erwähnte verlogenheit.
Um noch ein paar leute persönlich anzusprechen:
Max goldt: „Diese Zeitung ist ein Organ der Niedertracht. Es ist falsch, sie zu lesen. Jemand, der zu dieser Zeitung beiträgt, ist gesellschaftlich absolut inakzeptabel. Es wäre verfehlt, zu einem ihrer Redakteure freundlich oder auch nur höflich zu sein. Man muss so unfreundlich zu ihnen sein, wie es das Gesetz gerade noch zulässt. Es sind schlechte Menschen, die Falsches tun.“
liebes mäxchen, der du dich gern über andere lustig machst, solltest mal überlegen, ob du nicht im glashaus sitzt.
Liebe fr. holofernes,
es hätte ihnen besser gestanden, sie hätten auf die bild-werbeanfrage gar nicht reagiert anstatt dies ihrerseits wieder zu nutzen und danach durch alle möglichen talkshows zu tingeln und anderen „seriösen“ zeitungen diesbezüglich interviews zu geben. Hat sich bestimmt ausgezahlt, da es ja um ihre band auch ruhiger geworden ist.
Und zu guter letzt:
Eine allgemein bekannte deutsche autorin, deren feuchtgebiet sich wohl eher unter ihrer schädelplatte befindet, wird mit einem pipi-kacka-bumsmösen-buch reich, das die niedersten instinkte der leser anspricht, mokiert sich aber über die bildzeitung. Erbärmlich. Dass sie solche bücher schreibt, finde ich völlig ok, aber dann bitte auch so tolerant sein, dass andere auch ihren unsinn, klatsch und tratsch schreiben dürfen.
Abschließend:
Auch mir ist es nicht gelungen, dieses thema zu ignorieren. Stattdessen habe ich hier leute persönlich angegriffen und meinungsmache betrieben. Ich bin kein bisschen besser als ihr. Aber ich stehe wenigstens dazu. Und lese gar noch die bildzeitung.
bratapfel-süß-sauer - 23. Mär, 19:02