Montag, 5. November 2012

blind bei fielmann

ich sitze mal wieder bei fielmann und kann nichts sehen. Sie haben mir die brille weggenommen. Ohne bin ich annähernd blind. Dann haben sie mich an einen kleinen tisch gesetzt und nun soll ich warten. Darauf, dass sie mir die brille wiedergeben. Das könne aber dauern, wurde mir gesagt. Durchaus bis zu einer stunde. Je nachdem, wie viel in der werkstatt zu tun sei. Ich darf aber lesen. Und kann dies als kurzsichtiger mensch auch ohne brille. Zur erklärung: kurzsichtige menschen können in der ferne schlecht und in der unmittelbaren nähe gut, weitsichtige in der nähe schlecht und in der ferne gut sehen. Das habe ich meinen unbebrillten eltern schon gefühlte einhundert mal erklärt. Sie können es sich aber einfach nicht merken und sind immer ganz erstaunt, wenn sie mich ohne brille bücher lesen sehen.
Ob ich auch schreiben darf, habe ich die verkäuferin (optikerin?) nicht gefragt. Ich mache es aber einfach. Es ist gemütlich. Hell, warm und in hinteren bereich des geschäfts auch relativ ruhig. Den herbstlichen witterungseinflüssen noch einmal entkommen. Draußen ist es grau und regnerisch. Der dicke teppich dämpft. Und ich sitze mit dem rücken zur kasse und sehe die zackigen , routinierten bewegungen der angestellten nicht. Vor mir die hell ausgeleuchteten brillengestelle. Guter innenraumeinrichter, denke ich. Und überlege schon, was ich als nächstes beschreiben oder bewundern soll (bspw. Die stets freundliche bedienung), ohne dass der leser auf die idee kommen könnte, ich hätte heimlich mit fielmann einen werbevertrag geschlossen, aber da kommt schon eine angestellte mit meiner brille, die auch leider sofort sitzt. Das passiert bei mir selten, dass etwas sofort sitzt. Bei anzuprobierenden hosen so gut wie nie. Naja, ich schweife ab. Und so muss ich die gemütliche fielmannfiliale schon wieder verlassen, bevor ich mich richtig eingesessen habe. Ich hatte mich doch auf einen längeren aufenthalt eingestellt, stehe also unschlüssig vor der tür im regen und gehe dann in ein cafe mit überhöhten preisen und schreibe diese geschichte bei einer tasse kaffee zu ende.

aufruf in eigener sache

Liebe leser, liebe freunde,

ein aufruf in eigener sache: ich würde mich freuen, wenn ihr euch ab und zu mit eins, zwei sätzen zu den einzelnen blogbeiträgen äußert. Welche gefallen euch, welche nicht? Wenn nicht, was stört? Wenn euch etwas gefällt, was und warum? Auch ich möchte mich bezüglich des schreibens verbessern, bin dabei aber auf eure hilfe, also rückmeldungen, angewiesen. Auch ein geäußertes nicht näher beschreibbares difuses gefühl der ab- und zuneigung hinsichlich eines textes hilft mir schon weiter. Spart nicht mit kritik. Lobhudeleien sind schön, aber kritische äußerungen (die sog. Konstruktive kritik) helfen mir am meisten. schon einmal vielen dank. Ich zähl auf euch.
Euer bratapfel

regnerischer samstagnachmittag

einer dieser verregneten, grauen, langweiligen und nicht enden wollenden samstagnachmittage. an denen man sich, also ich mich, nur auf das abendliche besäufnis freue und damit am liebsten schon um vier uhr anffinge, es aber nicht tue, weil ich dann schon besoffen wäre, bevor ich die anderen in der kneipe überhaupt erst getroffen habe. und so sitze ich rauchend auf dem balkon, schaue dem regen zu und warte. der regen verwandelt die gefallenen blätter in eine glitschige masse, vor der ich mich heute nacht in acht werde nehmen müssen. ein irish coffee wäre jetzt nett. komische mischung aus sahne, kaffee und 4cl irish whisky. auf dem seitenarm der weser, auf welchen ich hinunterschaue, paddelt ein blesshuhn vor sich hin. es trägt schwarz und ihm scheint der regen auch nicht zu gefallen. es ist kalt. kalt und feucht. diese verdammte feuchte kälte, die in die kleidung kriecht, egal wie dick man angezogen ist, und die welt draußen so ungemütlich macht. meine freundin ist bei einer anderen zum kaffee eingeladen. kuchen, kaffee, klatsch und tratsch. zum glück mußte ich nicht mit. abends treffe ich gern bekannte. tagsüber können sie mir meist gestohlen bleiben. mich hat eine generelle lustlosigkeit in ihren fängen und ich bekämpfe sie, so gut es geht , mit coffeein und nikotin; heute abend dann mit mehreren bieren. die grenzen zwischen langeweile, antriebslosigkeit und depressiven verstimmungen sind bei mir fließend. die sportschau um 18.30 uhr ist ein kleiner lichtblick. das blesshuhn wird wohl auch nicht fündig und lässt sich treiben. "scheiß regen", denke ich, schnippe die kippe in richtung des blesshuhns und lege mich wieder aufs sofa.

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